Friday, 21. January 2011
Benjamin Stelzer: Bessere Zeiten
Wie gerne würde ich schrieben, dass es mir glänzend geht,
und dass es auch um meine Chancen wieder weitaus besser steht
aber ich kann es nicht, denn es wäre nicht ehrlich,
ist die Lage doch ernst, ja, schon wirklich gefährlich!

Ich kann so nicht leben, es geht einfach nicht:
Kein Tag an dem der Damm der Tränen nicht bricht!
Kein Tag, der nicht voll Qualen und Trauer vergeht!
Kein Tag, an dem mein Verstand nicht Selbstmord begeht.

Der Wahnsinn ist es, ja er greift mich an,
belagerte er mich doch schon Monate lang.
Ich spüre wie er sich rüstet, sein Heer sich erhebt,
Ich fühle wie die Luft zittert und de Boden schon bebt.

Etwas hat meinen Verstand ganz seltsam vernichtet
und dabei seine Arbeit sehr gründlich verrichtet.

Nie hätte ich geglaubt, dass so etwas geht,
denn niemand, der diesen Wahnsinn nicht kennt, versteht,
was passiert, wenn er versucht sich den Eintritt zu schaffen,
in die Vernunft, den Verstand - mit all seinen Waffen.

Meine Gabe mich in andre hineinzuversetzen,
sie gibt ihm die macht mich genau dort zu verletzen.
Meine Gabe zu spüren, was andere fühlen,
sie ermöglicht ihm in meinen Emotionen zu wühlen.

Meine Gabe zu begreifen, was nicht alle verstehen,
mit dieser Gabe will er mich hintergehen:
Hab mich doch immer auf meinen Verstand nur verlassen
und ihm damit das Tor meiner Seele geöffnet und offen gelassen.

All diese Gaben habe ich, gelte als "hochbegabt"
na toll, und habe dennoch versagt.

Was hilft mir denn ein "scharfer" Verstand,
wenn er nicht auf meiner Seite steht?
Wenn er sich mit dem Wahnsinn verbündet
und jegliche Logik vergeht?

Doch ich kenne diesen Teil meines Verstandes!

Ich weiß wie es ist mit ihm um mein Leben zu ringen.
Er ist ein guter Stratege: erbarmungslos und ohne jedes Gefühl.
Ich werde es nicht schaffen ihn je zu bezwingen, denn ich handle emotional
er hingegen bleibt grausam und kühl.

Er legt es auf diesen Kampf an, denn er weiß wer gewinnt.
Ich zerbreche an meinen Emotionen, genau das plant er ein.
Und deshalb wird auch er - und nicht ich - am Ende der Sieger sein.

Und gewinnt er nur diese eine Schalcht,
dann dringt er in mein Bewusstsein ein,
als erstes tötet er dort die Vernunft,
sie wird ihm kein großes Hindernis sein.

Und jetzt, jetzt unterdrückt er mit all seiner Macht:
den letzten Wunsch nach Leben -
und damit wird sie kommen, die endlose Nacht.

Die Wunden am Arm und in meinem Herzen: alles tut weh!
Ich hab so große Schmerzen, leide so sehr!
Und kann doch eigentlich schon so lange nicht mehr.

Ich steh auf der Klippe am Rand.

Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute bereit, den Spung zu wagen
und damit all meinem Wahnsinn, meinen Schmerzen und meiner Ohnmacht zu entsagen.

Aber noch kämpfe ich! Das habe ich versprochen.
Und ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen!

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